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1. Deutsche Geschichte - S. 118

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
118 Dar Zeitalter der religiösen Kämpfe 1519—1648. hugenottischen Führer, zum Opfer fiel. Frankreich litt schwer unter den 1589. Kämpfen und Verwüstungen. Auch als im Jahre 1589 König Heinrich Iii., der letzte männliche Sproß des Hauses V a l o i s, ermordet wurde, war zunächst kein Ende des Bürgerkrieges abzusehen; denn Heinrich Bourbon, der gesetzliche Erbe der Krone, war Protestant, und die katholische Partei wollte, unterstützt von Philipp Ii., der auch Frankreich seinem Einfluß zu Heinrich iv. unterwerfen gedachte, keinen Ketzer auf dem Throne dulden. Da entschloß eour68n" sich Heinrich zum katholischen Glauben überzutreten. „Paris ist eine Messe wert", soll er gesagt haben; die Hauptstadt öffnete ihm jetzt ihre Tore, die Gegner legten die Waffen nieder, und dem zerrütteten Lande wurde endlich der Friede wiedergegeben. Den Hugenotten aber gestand Heinrich Iv. im Jahre 1598 durch das Edikt von Nantes freie Religionsübung zu. Phäii. In demselben Jahre starb Philipp Ii. Er hatte weder den 159a Protestantismus besiegen noch Spaniens Weltherrschaft begründen können. Unter seinen Nachfolgern nahm der Verfall Spaniens zu. Schlecht verwaltet, nach außen ohnmächtig, büßte es die Großmachtstellung ein, zu der es durch Karl V. erhoben worden war. ^ Deutschland im Zeitalter der Gegenreformation. § 127. Die Zeit Ferdinands I., Maximilians Ii. und Rudolfs Il Während im übrigen Europa die streitenden Mächte und Religionsparteien sich bekämpften, herrschte in dieser Zeit in Deutschland ein nur selten ge-Aerdinandi.störter Friede. Ferdinand I. war ernstlich bemüht, den Augsburger 1558-1564. Religionsfrieden aufrecht zu erhalten. Sein Sohn und Nachfolger M a x i -muki. mtlian Ii. legte sogar eine ziemliche Hinneigung zum Protestantismus an 1564-1576. y0 b0£ man eine Zeitlang seinen Übertritt erwartete. Der in Rudolfii. Spanien erzogene, streng katholische Rudolf Ii. war ein taten- und 1576—1612. menschenscheuer, zum Trübsinn geneigter Fürst, der schwer Entschlüsse faßte und sich ungern mit politischen Dingen befaßte; am liebsten gab er sich in der Einsamkeit seinen Lieblingsstudien hin, der Astrologie, d. h. der Sterndeuterei, und der Alchymie (Ehemie), durch die man u. a. die Kunst zu entdecken hoffte, Gold zu machen. Die Lage So konnte sich zunächst der Protestantismus immer weiter au§= Pr?t?stan- breiten. Um 1570 berechnete man, daß etwa neun Zehntel der deutschen Nation vom alten Glauben abgefallen waren. Zwei Kurfürsten, die von Brandenburg und Sachsen, waren lutherisch, einer, der Kurfürst von der Pfalz, calvinisch. In Norddeutschland hatten die meisten weltlichen Fürsten die Reformation durchgeführt; aber auch eine ganze Reihe geist-

2. Deutsche Geschichte - S. 118

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
118 Das Zeitalter der religisen Kmpfe 15191648. hugenottischen Fhrer, zum Opfer fiel. Frankreich litt schwer unter den 1589. Kmpfen und Verwstungen. Auch als im Jahre 1589 König Heinrich Iii., der letzte mnnliche Spro des Hauses Valois, ermordet wurde, war zu-nchst kein Ende des Brgerkrieges abzusehen; denn Heinrich Bourbon, der gesetzliche Erbe der Krone, war Protestant, und die katholische Partei wollte, untersttzt von Philipp Ii., der auch Frankreich seinem Einflu zu Henrich iv. unterwerfen gedachte, keinen Ketzer aus dem Throne dulden. Da entschlo sich Heinrich zum katholischen Glauben berzutreten. Paris ist eine Messe wert", soll er gesagt haben; die Hauptstadt ffnete ihm jetzt ihre Tore, die Gegner legten die Waffen nieder, und dem zerrtteten Lande wurde endlich der Friede wiebergegeben. Den Hugenotten aber gestand Heinrich Iv. im Jahre 1598 durch das Edikt von Nantes freie Religionsbung zu. Phmsii. In demselben Jahre starb Philipp Ii. Er hatte weder den 1598. sprote|tant|mu besiegen noch Spaniens Weltherrschaft begrnden knnen. Unter seinen Nachfolgern nahm der Verfall Spaniens zu. Schlecht verwaltet, nach auen ohnmchtig, bte es die Gromachtstellung ein, zu der es durch Karl V. erhoben worden war. Deutschland im Zeitalter der Gegenreformation. 127. Die Zeit Ferdinands I., Maximilians Il und Rudolfs Il Whrend im brigen Europa die streitenden Mchte und Religionsparteien sich bekmpften, herrschte in dieser Zeit in Deutschland ein nur selten ge-Ferdinandi.strter Friede. Ferdinand I. war ernstlich bemht, den Augsburger Religionsfrieden aufrecht zu erhalten. Sein Sohn und Nachfolger Maxi-mtuan$in. milian Ii. legte sogar eine ziemliche Hinneigung zum Protestantismus an 1564 1576. ^ ca^ j0 da man eine Zeitlang seinen bertritt erwartete. Der in Rudolfii. Spanien erzogene, streng katholische Rudolf Ii. war ein taten- und menschenscheuer, zum Trbsinn geneigter Fürst, der schwer Entschlsse fate und sich ungern mit politischen Dingen befate; am liebsten gab er sich in der Einsamkeit seinen Lieblingsstudien hin, der Astrologie, d. h. der Stern-deuterei, und der Alchymie (Chemie), durch die man u. ct. die Kunst zu ent-decken hoffte, Gold zu machen. Stange So konnte sich zunchst der Protestantismus immer weiter aus-^tismus- reiten. Um 1570 berechnete man, da etwa neun Zehntel der deutschen Nation vom alten Glauben abgefallen waren. Zwei K u r f r st e n, die von Brandenburg und Sachsen, waren lutherisch, einer, der Kurfürst von der Pfalz, calvinisch. In Nordbeutschlaub hatten die meisten weltlichen F r st e n die Reformation burchgefhrt; aber auch eine ganze Reihe g e i st -

3. Deutsche Geschichte - S. 100

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
100 Das Zeitalter der religisen Kmpfe 15191648. er nicht binnen 60 Tagen widerriefe, mit dem Banne bedrohte. Da ver-Verbrennung brannte Luther die Bannbulle am 10. Dezember 1520 im Beisein der Bannbulle, gesamten Universitt vor dem Elstertore zu Wittenberg; so brach er end-1520.' gltig mit dem Papsttum. 1. Karl V. und die deutsche Reformation. 15191556. A. Von Karls V. Thronbesteigung bis zum Nrnberger Religionsfrieden. 15191532. Karl V. und die Anfnge der Reformation. 104. Die Wahl Karls V. 1519 war Kaiser Maximilian gestorben. Um die Krone des deutschen Reiches bewarben sich zwei fremde Fürsten: Karlv. König Karl I. von Spanien und König Franz I. von Frankreich. Erstem niar der Sohn Philipps von Burgund, der Enkel Maximilians, der Erbe der burgundischen, Habsburgischen und spanischen Lande, zu denen auch Neapel und Sizilien und die amerikanischen Kolonien gehrten; er war der Herr eines Reiches, in dem die Sonne nicht unterging". In den Niederlanden war er geboren. Streng kirchlich erzogen, hielt er durchaus am alten Glauben fest. Er sprach nur gebrochen deutsch; auch sein Denken und Fhlen war nicht deutsch. Seine Interessen waren nicht die eines deutschen Fürsten, sondern die eines Weltherrschers. Das letzte Ziel seiner Staats-kunst war, dem Hause Habsburg eine beherrschende Machtstellung in Europa zu erwerben. Immerhin stand Karl Deutschland nher als der Franzose; und so wurde er denn, nachdem Friedrich der Weise die Krone abgelehnt hatte, von den Kurfrsten zum Kaiser gewhlt und im Jahre 1520 zu Aachen gekrnt. So erhielt Deutschland in einem der entscheidungsreichsten Augenblicke seiner Geschichte einen Fremden zum Herrschers 105. Der Reichstag zu Worms. Seinen ersten Reichstag hielt der junge Kaiser in Worms ab, und hier kam neben mancherlei politischen Dingen auch die Sache Luthers zur Verhandlung. Ein kaiserlicher Herold

4. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 128

1896 - Leipzig : Voigtländer
128 10. Luthers Tod; der schmalkaldische Krieg. Die Protestanten ver-sagten dem Konzil zu Trient ihre Anerkennung, weil es vom Papste ausging. Daher beschlo der Kaiser, Gewalt gegen sie zu brauchen. Er sprach der die Hupter des schmalkaldischen Bundes, den Kurfrsten Johann Friedrich von Sachsen (der seinem Vater, Johann den: Bestndigen, 1532 gefolgt war) und den Landgrafen Philipp von Hessen, die Reichsacht aus. So kam es zum schmalkaldischen Kriege 1546. Vor dem Ausbruche des Krieges starb Luther, auf einer Reise begriffen, am 18. Februar 1546 in seiner Geburtsstadt Eisleben. Seine Leiche wurde in der Schlokirche zu Witten-berg bestattet. Die protestantischen Anfhrer unterlieen es, den anfng-lich wenig gersteten Kaiser rechtzeitig anzugreifen. Dagegen nahm der mit dem Kaiser verbndete protestantische Herzog Moritz von Sachsen das Kur-frstentum Sachsen in Besitz, so da Johann Friedrich sich vom Bundesheere trennen und gegen ihn wenden mute. Whrend er sein Land von den Feinden befreite, bezwang der Kaiser die sddeutschen protestantischen Städte. Dann zog er, mit Moritz und seinem Bruder Ferdinand vereinigt, gegen den Kurfrsten. Er besiegte diesen in der Schlacht bei Mhlberg an der Elbe und nahm ihn gefangen (1547). Auch Philipp von Hessen ergab sich nun und wurde des Kaisers Gefangener. 11. Der Augsburger Religionsfriede; Karls V. Abdankung. Moritz hatte von dem Kaiser die Kurwrde und Johann Friedrichs Lande erhalten. Spter jedoch, als er das allein noch unbezwungene protestantische Magdeburg belagerte, trat er pltzlich zur Partei seiner Glaubensgenossen der. Er verband sich mit dem franzsischen König Heinrich Ii. (dem Sohne und Nachfolger Franz I.), und dieser besetzte die wichtigen Grenzstdte Metz, Toul und Verdun. Moritz selbst drang unerwartet gegen den Kaiser in Tirol vor, ntigte ihn zur Flucht und erzwang den Passauer Vertrag 1552; den Protestanten wurde freie Religionsbung bewilligt, die gefangenen Fürsten losgegeben. Der Augsburger Religionsfriede 1555 besttigte den Passauer Vertrag und gestand den Anhngern der augsburgischen Konfession gleiche Rechte wie den Katholiken zu. Niedergedrckt durch diesen Ausgang des Religionskampses und durch Krankheit gebeugt, entsagte Karl V. 1556 der Regierung. Er gab seinem Sohne Philipp Spanien, Neapel, Mailand, die Niederlande und die spanischen Besitzungen in Amerika; sein Bruder Ferdinand, König von Bhmen und Ungarn, folgte ihm in den fter-reichischen Lndern und in der Kaiserwrde. Karl zog sich in das Kloster San Juste in der spanischen Landschaft Estremadura zurck, wo er nach zwei Jahren (1558) starb. ^

5. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 171

1911 - Breslau : Hirt
93. Maximilian I. 171 ein; endlich wurde es in Frankfurt erffnet *). Die Kreisverfassung konnte da nicht wirksam werden, wo demselben Kreise mehrere gleich mchtige Fürsten angehrten und keiner sich dem andern fgen wollte (z. B. im Oberfchfifchen Kreise Brandenburg und Kursachsen). Ein entschiedener Gegner der Verfassung war Maximilian selbst; denn Ar Kaiseru. sie hatte alle Gewalt in die Hnde der Reichsstnde gelegt und dem Könige nur wenig brig gelassen. Der gemeine Pfennig wurde von ihnen beschlossen und erhoben, das Reichsheer von ihnen bewilligt und seine Verwendung an ihre Vorschriften gebunden. Am verhatesten war dem Kaiser das Reichs-regiment, das aus zwanzig Mitgliedern bestand und in der Gesetzgebung und Verwaltung eine so groe Flle von Befugnissen erhielt, da seine Ein-fetzung einer Abfetzung des Knigs gleichzukommen fchien. Zwischen dem Regiment und Maximilian kam es daher zu heftigen Zerwrfnissen; da der Kaiser seinen Willen durchfetzte, lste es sich bald wieder auf. Dem Kaiser hatte das Reich auch eine allgemeine Polizeiordnung zu verdanken. Die Post, die bald nach 1500 Franz von Taxis zuw. Befrderung der Staatskorrefpondenz zwischen Brssel und Wien ein-gerichtet hatte, wurde 1516 allgemein dem Publikum zum Zwecke regel-miger bermittelung von Nachrichten zugnglich gemacht**). Wenig glcklich war Maximilian in feiner auf Italien gerichteten auswrtigen Politik. w. Hier hatte zunchst nach dem Aussterben des Haufes Aujou (1435) Alfons V. von Aragon Neapel erobert. Im Verlaufe jahrzehntelanger Wirren, die nach feinem Tode eintraten, hatte Karl Viii. von Frankreich als Ver-wandter der Aujous Ansprche erhoben und das Land in raschem Sieges-lause erobert (1495). Einem Bunde, den hierauf der Papst, Venedig und Ferdinand von Aragon gegen ihn schloffen, trat auch Maximilian bei. Vor dem Bunde dieser Mchte wich Frankreich zunchst zurck; bald aber versuchte Karls Nachfolger Ludwig Xii., im Bunde mit Ferdinand zum Ziele zu kommen. Nach gemeinsamer Eroberung Neapels entzweiten sie sich jedoch, und da die franzsischen Truppen unterlagen, ging Neapel in den Besitz Ferdi-nands der. Andrerseits besetzte Ludwig das Herzogtum Mailand, wo er als Nachkomme einer Visconti Erbrechte gegen die Sforza geltend machte. Whrend also bei Beginn des 16. Jahrhunderts Frankreich in Mailand und Spanien in Unteritalien herrschten, richtete Maximilian sein Augenmerk auf den an feine Erblande grenzenden festlndischen Besitz von Venedig. Da die Venezianer um seine Plne wuten, sperrten sie ihm, als er die Alpen berschritt, um zur Kaiserkrnung nach Rom zu ziehen, die Tridentiner Pffe und vereitelten feine Reife. Er mute sich mit dem von ihm selbst geschaffenen Titel eines erwhlten rmischen Kaisers" begngen. Hieraus schlo er sich einem Bunde (der Heiligen Liga") an, den Papst Julius Ii. mit Venedig, *) Spter wurde es nach Speyer verlegt; seit 1693 tagte es in Wetzlar. **) Karl V. bertrug 1520 die Post Franzens Nachfolger Joh. Bapt. von Taxis fr sein gesamtes Reich. Nach und nach nahmen einzelne Fürsten das Postwesen ihres Landes in eigne Verwaltung, zuerst der Groe Kurfürst 1646. Erst nach Errichtung des Norddeutschen Bundes 1867 ist die Thurn und Taxissche Postverwaltung aufgelst worden.

6. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 199

1911 - Breslau : Hirt
109. Philipp Ii. von Spanien. 199 Die Religionskriege in Westeuropa. In allen Staaten, in denen Alt- und Neuglubige in greren Mengen nebeneinander wohnten, entstanden fr die Herrscher groe Schwierigkeiten aus der Notwendigkeit, die Stellung der Neuglubigen im Staate und ihr Verhltnis zum katholischen Teile der Bevlkerung befriedigend zu ordnen. Zunchst versuchte die eine Partei die andere zu berwltigen. Das Ergebnis war in den verschiedenen Staaten verschieden. In den beiden sdlichen Halbinseln blieb die katholische Kirche die alleinherrschende. In England und Schottland siegte nach Schwankungen die Reformation, während Irland katholisch blieb. Die evangelischen Niederlande trennten sich von den katholischen. In Frankreich endlich gelang es dem staatsmnnischen Genie Heinrichs Iv., die Mglichkeit eines Nebeneinanderlebens beider Parteien zu finden, das ihre Krfte dem Staate dienstbar machte. Dagegen war Deutschland durch den unansgetragenen Gegensatz der Glaubensbekenntnisse so gelhmt, da es den vierzigjhrigen Kmpfen, die sich an seinen Grenzen abspielten, unttig zusehen mute. 109 Philipp Ii. von Spanien (15561598). Unter den Fürsten Wpp " der katholischen Welt bernahm in der zweiten Hlfte des 16. Jahr* (1556'1598)' Hunderts Philipp Ii. die Fhrung im Kampfe gegen die Protestanten. Er folgte seinem Vater in den spanisch-burgundischen Landen und Mai-land, als dieser 1556 die Regierung niederlegte (vgl. 106). Einsam, verschlossen, seinem Glauben mit ganzer Kraft ergeben, lebte Philipp allein den Geschften der Regierung seines weiten Reiches. Alle wichtigen Angelegenheiten wurden ihm vorgelegt und von ihm entschieden. Er ver-lie in den letzten Jahren seiner Regierung nur selten noch seine Gemcher im Schlo zu Madrid oder die Zelle in dem von ihm erbauten Kloster-palaste Escorial. Die militrischen und finanziellen Krfte seines Reiches, zu dem er Portugal hinzufgte, stellte er in den Dienst des Kampfes gegen die Feinde seines Glaubens. Sein Halbbruder Don Juan d'austria erfocht 1571 der die Trken den Seesieg bei Lepanto, der ebenso wie die Ver-Lepanto. teidiguug der Insel Malta durch die Johanniter (1565) ihr Vordringen nach Westen auf dem Seewege aufhielt. Vor allem aber war Philipp ent-schloffen, die Einheit des Glaubens unter seinen Untertanen aufrechtzuerhalten oder wiederherzustellen. Darber brach der groe Kampf mit den Nieder-landen aus, an dem auch die Nachbarstaaten Frankreich und England teilnahmen. Die damaligen Niederlande umfaten etwa das Gebiet der heutigen Die Nieder-Knigreiche Belgien und Niederlande. Sie gehrten zum Deutschen Reiche, Ianbe-so da sie Philipp als Vasall des Kaisers besa, und bestanden aus siebzehn Provinzen, an deren Spitze je ein Statthalter und ein mit weitgehenden Rechten ausgestatteter Landtag stand. Die Einheit des Ganzen verkrperten der vom Könige eingesetzte Generalstatthalter und die Generalstaaten, eine Versammlung von Abgeordneten aus smtlichen Provinzen. An diese Verfassung war der König gebunden; er mute beim Regierungsantritt

7. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 254

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
den. Auch alle weltlichen Vergngungen (Tnze und frhliche Gelage) waren verboten. Die Anhnger Calvins, die Reformierten, teilten sich in Presbyteriauer. die die Leitung der kirchlichen Angelegenheiten den ltesten der Gemeinde, den Presbytern, bertrugen, und in Pnri-taner, die die kirchlichen Zeremonien beim Gottesdienste beseitigten, Orgel, Glocken usw. abschafsteu. In Frankreich, den Niederlan-den, in Schottland und auch in einigen Gegenden Deutschlands fanden die Reformierten Aufnahme. Durch den Angsbnrger Religionsfrieden wurde weder den Zwing-lianern, noch den Calvinisten Religionsfreiheit zuerkannt. 2. Irankreich. Obgleich die Könige von Frankreich die Protestanten in Deutschland untersttzten, verfolgten sie die Hugenotten, wie die Anhnger Calvins in Frankreich genannt wurden, im eigenen Lande mit aller Strenge. Aber ihre Zahl wuchs trotzdem, und selbst viele Groe des Reiches traten zu der neuen Lehre der. Die Bourboueu, eiue Seitenlinie der kniglichen Familie, bernahmen die Fhrerschaft der Hugenotten; an der Spitze der Katholiken stand der Herzog Franz von Guise. Nach der kurzeu Regierung Franz' Ii., des Nachfolgers Heinrichs Ii., bestieg Karl Ix. den franzsischen Knigsthron, und weil er noch minderjhrig war, bernahm seine Mutter, die herrschschtige und rnkevolle Ka-tharina von Medici, die Regierung. Geschrt durch die reli-giseu Zwistigkeiteu, kam jetzt die Eifersucht zwischen den beiden Husern des Reiches, den Guisen und Bourbonen, zum Ausbruch, und Frankreich wurde mehr als 30 Jahre der Schan-platz blutiger Kriege. Das Haupt der katholischen Partei war der schon genannte Herzog Franz von Guise, die Hugenotten sam-melten sich unter dem Admiral Coligny und den beiden bourbonischen Prinzen Conds Und Heinrich von Navarra. Die Bartholomusnacht. 1572. Um den Frieden herbeizufhren, vermhlte die Knigin Katharina von Medici ihre Tochter Margareta mit dem Prinzen Heinrich von Navarra. Der Hochzeitstag, zu dem viele Hupter und angesehene Mitglieder der Hugenotten nach Paris gekommen waren, schien ein Freudentag fr ganz Frankreich werden zu sollen; doch es kam anders. Die Kuigiu-Mutter hatte in Ersahrung gebracht, da der Admiral Coligny den König Karl Ix., der lngst mndig geworden war, zu be-stimmen suchte, die Regierung selber in die Hand zu nehmen. Das verletzte den hochfahrenden Sinn diefer herrschschtigen Frau, und sie beschlo,

8. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 416

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Neunter Zeitraum. 416 Lcn §. bitter gehaßten Minister C a lo n n e zu verabschieden. L o m e n i n de ?.pr>l Brienne, Erzbischof von Toulouse, gleichfalls ein höfischer, eitler 1t"v Mann, drängte sich an das Ruder des lecken Staatsschiffes und ward vom Könige zum Principalminister ernannt. Zum ersten Male verlangte das Parlament eine Zusammenberufung der Stände; im Gefühle seiner Unfähigkeit bat Brienne selbst i78s um seine Entlassung, worauf Necker zum zweiten Male zum Ge- neraldirector der Finanzen mit Sitz und Stimme im Staatsrathe erwählt ward. Au laut sprach sich bereits das allgemeine Verlangen nach einem Reichstage aus, um noch rück- gängig gemacht zu werden, darum wagte Stecker nicht zu widerstre- den, sondern er beschied einen Ausschuß der Notab eln nach Versailles, um mit ihnen über die Form des zw haltenden Reichstags zu verhandeln, wobei man zu keinem Endurtheile gelangen konnte; durch einen Beschluß des Staalsrathes aber wurde, nach Entlas- sung der Notabeln, bestimmt, daß sich überhaupt 1200 Deputirte versammeln sollten, 300 vom Adel, 300 von der Geistlichkeit und 600 vom dritten Stande; die Zeit der Versammlung setzte man für den 27. April '-7 80 fest. Eine dumpfe Bewegung brauste von einem Ende Frankreichs zum andern; seit 163 Jahren hatten die Könige nicht mehr begehrt die Stimme ihrer Untertha- nen vor ihrem Throne zu vernehmen; tief wurzelnde Uebel sollten jetzt gehoben, wohl begründete Beschwerden gehört und beseitigt werden; ein gefährlicher Brennstoff lag aufgehäuft für die wu- thendsten Leidenschaften der menschlichen Seele, und kein kräftiger Arm, kein gewaltig gebietender Geist war vorhanden, die schlaffen Zügel zu fassen, oder den kommenden Sturm zu beschwören. Ein jeder fühlte, man sey am Vorabend einer großen, verhängniß- vollen Zeit und sah ihr mit dem geheimen Bangen entgegen, das uns beim naben Ausbruche eines tobenden Vulkans, beim Anrük- ken eines zerstörenden Ungewitters erfaßt. §. 70. England. Haus Tudor. 14s5 Heinrich Vii. beendigte den verheerenden Bürgerkrieg, wel- — chen der Thronstreit der Häuser Pork und Lancaster entzün- dete, durch seine Vermählung mit Elisabeth von York, wo- ~24 burd) die rothe und weiße Rose verbunden wurden. Der angeregte Parteigeist erlosch nicht sogleich und es bedurfte der ruhi- gen Umsicht Heinrichs um dessen noch wiederkehrende Aufwallun- gen glücklich zu unterdrücken. Zwei Jahre nach dem Antritte sei- ner Regierung verbreitete sich das Gerücht, der jüngere Sohn Eduards Iv., der Herzog Richard von Pork, oder ein anderer Verwandter, Graf Eduard von Wacwick, lebe noch, und ein /

9. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 425

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
425 England. Haus Stuart. ersterer zu Madrid den 5. Nov. 1630, ohne Vortbeil, wohl aber mit schweren Kosten für England beendigt. . Wegen der vie- len Gewaltthatigkeiten, die sich Karl wider die Freiheit und das Vermögen der Untecchanen erlaubte, mußte er dem Parlamente die sogenannte potition of right (das Verlangen des Rechts) d-n r. bewilligen, ein Grundgesetz der englischen Nationalfreiheit. Ein 3""‘- v litischecfanatiker, Namens Johann Felton, ermordete den Her- zog von Buckingham ;der König handelte seitdem nach eigenen, aber nicht dm rz. weisern Entschlüssen, berief elf Jahre lang das Parlament nicht A„g. mehr, sondern übertrug dem Grafen von Strafford die Staats-, dem Bischof Laud die kirchlichen Angelegenheiten, beides rechtli- che Männer; ersterer nur zu wenig beliebt, letzterer ein unduldsa- mer Episcopale. Auf den unglücklichen Rath Laubs befahl der König die Einführung der englischen Liturgie in dem streng puritanischen Schottland. Die ärgerlichsten Auftritte in den Kir- chen, dann ein wirklicher Krieg waren die Folgen. Karl mußte ic3t sich zu Rippon zu einem unrühmlichen Waffenstillstände ver- stehen und das Parlament wieder berufen, das nun eigenmach- dc» is. tig versammelt blieb, und darum das lange Parlamen t °ct- genannt wurde, in welchem sich bald zwei Hauptparteien, die der Gem aßigten und die der Independenten, unterschieden. ^cv.' Letztere gewannen die Oberhand; Strafford ward peinlich angeklagt und enthauptet, der König gezwungen, eine Reihe von ieu Abänderungen und Beschränkungen zu bewilligen. Ein von drei angesehenen Irländern, Roger More, Lord Ma gurre und dem Ritter Oneale unter den in Irland wohnenden protestan- tischen Engländern angeftiftetes Blutbad legte man Karl I. zur Last, was die Wuth gegen ihn steigerte. Er entfernte sich mit den n. seiner Familie von London nach Hamptoncourt und von dort nach £><;• Bork. Durch freiwillige Beitrage rüstete das Parlament ein Kriegsheec aus, welches der General Fair fax unter Beihülfe eines verwegenen Feuerkopfs, Oliver Eromwell, befehligte, und der Bürgerkrieg brach aus. Schottland trat bei und ein 1642 unglückliches Tressen bei Naseby vernichtete des Königs letzte den 14. Hoffnung. Der Bischof Laud starb um dieselbe Zeit auf dem 2»n, Blutgerüste. Rathlos griff der König zu einem verzweifelten 1645 Mittel und begab sich in das schottische Lager, hoffend bei seinen Landsleuten Schutz zu finden. Zu spat erwachte er aus seiner Täuschung; für die Summe von 400,000 Pfund lieferten sie den Unglücklichen an die Parlamentsarmee aus und als einen Gefangenen verwahrte man ihn in dem Schlöffe Holmby, dm i6. in der Grafschaft Nordhampton. Eigenmächtig ließ ihn Eromwell r-bc von dort in sein Lager bringen, von wo Karl Gelegenheit zur 1047 Flucht fand, vielleicht unter absichtlicher Zulassung Cromwells, denn der Eommandant der Insel Wight, wohin der König ge- langt war, verhaftete ihn zur baloigen Zurücklieserung. Jetzt

10. Geschichte der Neuzeit - S. 48

1887 - Wiesbaden : Kunze
48 Erste Periode der Neuzeit. tert nämlich, daß, wenn ein Bischof oder Prälat zur protestantischen Kirche überginge, seine Pfründe ihm nicht bleiben, sondern wieder mit einem Katholiken besetzt werden sollte. Obgleich die Protestanten heftig widersprachen, wurde diese Frage doch in katholischem Sinne entschieden. 12. Karls Y. Abdankung und Tod. Nach einer langjährigen Regierung sah sich Kaiser Karl in allen seinen Hoffnungen bitter getäuscht; alle seine Pläne waren gescheitert. Weder die Erhebung der Kaisermacht zu altem Glanze, noch die Beschränkung der päpstlichen Gewalt, noch die Demütigung Franz I. von Frankreich oder des türkischen Sultans, noch die Erwählung seines Sohnes Philipp zum römischen Kaiser, noch die Wiedervereinigung der getrennten Religionsparteien war ihm gelungen. Er hatte viel unternommen in seinem thatenreichen Leben, war während seiner Regierung neunmal in Deutschland, sechsmal in Spanien, siebenmal in Italien, zehnmal in Flandern, viermal in Frankreich, zweimal in England, zweimal in Afrika gewesen und hatte viermal die Nordsee, achtmal das Mittelmeer durchschifft. Obschon er in den Besitz bedeutender Gold- und Silbergruben jenseits des Oceans kam, so befand er sich doch fortwährend in Geldverlegenheit?) Seine Niederlage in dem Augsburger Religionsfrieden, fein vorgerücktes Alter, seine zunehmenden körperlichen Leiden und die Reue über seine Sünden veranlaßten ihn, einen längst gehegten Plan zur Ausführung zu bringen und sich von der Welt zurückzuziehen. Nachdem er seinem Sohne Philipp das Königreich Mailand und Neapel abgetreten hatte, berief er 1555 die niederländischen Stände nach Brüssel, schilderte ihnen in einer würdigen Rede, was er während feiner langen Regierung gethan und erstrebt, und übertrug feinem Sohne die Krone der Niederlande mit Burgund. Feierlich ermahnte er denselben, seinem Volke ein weiser und gerechter Herrscher zu fein, und nahm ihm vor den Ständen das Versprechen ab, in fernen *) Karl hatte von dem reichen Anton Fugger in Augsburg einmal 800 000 Goldgulden erhalten. Als er den reichen Banquier besuchte, nährte dieser das Kaminfeuer mit Zimt und warf die kaiserliche Verschreibung hmein. Für diese großmütige Verschwendung erhielt Artton Fugger die Grasenwürde uni) die ausgedehntesten Privilegien des Seehandels, der Bergwerke, Münzen u. s. w. A. Fugger und Bartholomäus Welser liehen 1531 dem Kaiser zwölf Tonnen Gold.
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